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Coaching statt Therapie - Erfahrungen aus der "Kutsche"

Aktualisiert: vor 6 Stunden

Ja, die Überschrift kann provozieren. Das ist mir klar. Um richtig verstanden zu werden: Natürlich sind Psychotherapien sinnvoll, hilfreich und nötig, wenn krankheitsbedingte Symptome oder Ursachen zugrunde liegen. Daran soll auch kein Weg vorbeiführen!

 

Meine langjährigen Erfahrungswerte in psychologischer Beratung und Coaching zeigen mir jedoch, dass nur ein geringer Anteil meiner Klienten oder Klientinnen tatsächlich therapiebedürftig ist. Meist, da sie aus unterschiedlichen und dann pathologischen Gründen nicht in der Lage waren, einer Gesprächssituation zu folgen. Dies ist jedoch die Grundvoraussetzung für jede/s meiner Coachings oder psychologischen Beratungen. Jenen Ratsuchenden konnte ich dann insofern helfen, dass wir gemeinsam nach einem Therapieplatz gesucht haben.

 

Geschätzt 95 von 100 meiner bisherigen Klientinnen und Klienten sind jedoch Menschen, die durch Schicksalsschläge, Kindheitserlebnisse oder andere Dinge, die im Dschungel des täglichen Lebens eben passieren können, ein Stück weit aus ihrer eigenen „Umlaufbahn“ geworfen sind. Menschen, die hierfür Unterstützung suchen, aber dadurch nicht per se im medizinischen Sinn „krank“ sind.

 

Im Gegenzug kamen und kommen auch viele langjährig „Therapieerfahrene“ zu mir, mit nicht selten leidvollen Erfahrungen. Einige berichteten von Therapeuten oder Therapeutinnen, die sie innerhalb der Sitzungen gedemütigt oder respektlos behandelt hätten. Mit dem Ergebnis, dass ihr ohnehin geringes Selbstwertgefühl noch weiter gesunken ist. Ohne hierauf jetzt näher eingehen oder über pro und contra diskutieren zu wollen, erlebe ich in meiner Praxis, dass sich viele, oft auch langjährig Therapierte, in einem Coaching besser aufgehoben fühlen, wenn sie ernsthaft bereit sind, an ihrer Thematik arbeiten zu wollen.

 

Genau hier sitzt der bekannte Hase im Pfeffer: Ich verstehe Coaching oder psychologische Beratung, aber auch die Hypnose- oder Energiearbeit als Arbeit auf kompletter Augenhöhe, in gemeinsamer Verantwortung für das Wohlergehen meiner/s jeweiligen Klientin oder Klienten. Hilfe zur Selbsthilfe statt „Opfer und Retter“: ausgleichende Balance statt „unten und oben“. Denn allein hierauf kommt es bei einem erfolgreichen Coaching meiner Meinung nach immer an: Der unbedingte Willen des Klienten, eine Verbesserung/Gesundung zu erfahren und sich dafür auch selbst zu engagieren, muss vorhanden sein.

 

Vermutlich würde jetzt jede/r sagen: „Klaro, darum komme ich ja zu Dir bzw. zu Ihnen!“ Das ist natürlich richtig. Manchmal aber auch nicht. Wie so oft ist vieles auf den zweiten Blick vielschichtiger, als es der erste vermuten lässt: Immer wieder gibt es verborgene „Erfolgsverhinderer“, die uns selbst überhaupt nicht bewusst sind. Etwa, wenn zum Beispiel eine Verrentung aufgrund einer Symptomatik ansteht, die für die betreffende Person sehr wichtig ist - weil eben der künftige Lebensunterhalt davon abhängt. Dann wird das eigentlich zu lösende Problem unbewusst noch weiter „gebraucht“. Diesen sogenannten „sekundären Krankheitsgewinn“ gilt es, innerhalb des Coachings sichtbar zu machen: „Was bindet mich eventuell noch an das Problem, das ich ja eigentlich lösen will?“ Um dann – im zweiten Schritt – die Lösung mittels diverser Methoden und Tools der Beratungspraxis, aber auch mit Hypnose, Energiearbeit oder Yager Code - auch langfristig erfolgreich - angehen zu können.

 

Und hier kommt nun endlich die Kutsche ins Spiel… :-)

Das Wort „Coach“ stammt aus dem Englischen und bedeutet ursprünglich u.a. „Kutsche“. Ein Bild das ich sehr liebe: Meine Klientinnen und Klienten steigen im übertragenen Sinn zu mir in die Kutsche, wir fahren gemeinsam ein Stück der Wegstrecke, damit er oder sie schließlich ermutigt, stabiler und ganzheitlich gesünder wieder aussteigt, um den eigenen Weg gestärkt fortsetzen zu können.

Coachings sind daher zwangsläufig zeitlich begrenzt, da es immer darum geht, keine Abhängigkeiten zu schaffen, sondern die Eigenverantwortung und den Selbstwert soweit zu stärken, damit uns die eigenen Füße auf unserem ureigensten Weg wieder gut und sicher tragen können.

 

Meditieren in der Kutsche? Möglicherweise bereits damals...;-)
Meditieren in der Kutsche? Möglicherweise bereits damals...;-) Fotos: Unsplash/Birmingham Museums Trust

 

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